Im 911 der Baureihe 991, der im Jahr 2011 vorgestellt wurde, hat Porsche den Leichtbau bei Sportwagen weiter perfektioniert. Dieser dient dabei verschiedenen Zielvorgaben: ein Plus an Dynamik zu ermöglichen und zugleich ein Minus an Treibstoffverbrauch – bei verbesserter Sicherheit und erhöhtem Komfort im Vergleich zu früheren Fahrzeugen. Die Ingenieure entschieden sich für ein Konzept, das den richtigen Werkstoff in der richtigen Bauweise an die richtige Stelle setzt. Damit ist die aktuelle Fahrzeuggeneration erstmals leichter als der direkte Vorgänger: um rund 40 Kilogramm. Und das trotz der Gewichtszusätze, die der verlängerte Radstand, die erhöhten Sicherheitsanforderungen und das aufgewertete Gesamt-Package ursprünglich prophezeiten. Die neue Rohkarosserie in Aluminium-Stahl-Mischbauweise brachte mit rund 80 Kilogramm den größten Anteil an der Gewichtseinsparung. Der Vorderwagen und große Teile des Bodens sowie des Hinterwagens – mit Ausnahme lokaler Verstärkungsbauteile – bestehen aus Aluminium. Ebenso Deckel, Kotflügel und Türrohbau. Es ergibt sich ein Aluminiumanteil von 44 Prozent beim Coupé und von 43 Prozent beim Cabriolet. Die Stahlbauteile werden in deutlich verstärktem Anteil aus höchstfesten und ultrahochfesten Materialien gefertigt. Für ein besonders hohes Maß an Insassenschutz sorgen dabei die warm umgeformten pressgehärteten Stähle. Zugleich veränderte die intelligente Aluminium-Stahl-Mischbauweise den Fertigungsprozess im Werk Zuffenhausen: War zuvor das Widerstandspunktschweißen die dominierende Fertigungstechnik im Zeitalter der Stahlkarosserien, erfordert heute der Materialmix weitere Fügeverfahren. Und das bei bis zu 400 Einzelteilen, aus denen eine Rohkarosserie besteht. Ausschlaggebend sind vor allem die vielen Stahl- und Aluminiumverbindungen – sie lassen sich nicht verschweißen. Abhilfe schafft der erhöhte Einsatz von Strukturklebstoffen, der zugleich eine Kontaktkorrosion zwischen beiden Werkstoffen verhindert. Aber auch neue mechanische Fügeverfahren kommen zur Anwendung, beispielsweise das Durchsetzfügen (Clinchen), das Stanznieten oder das Flowdrill-Schrauben. Ausgewählt wird stets die optimale Verbindung.