Porsche · Digitale Pressemappe
Nachhaltigkeit
Eine umweltfreundliche Fabrik
Bei Porsche in Leipzig werden pro Jahr 17.000 Tonnen CO₂ gespart
  • Photovoltaikanlage auf dem Karosseriebau reduziert Strombedarf jährlich um 800.000 kWh
  • Wärme für Lackiererei wird zu 80 Prozent CO₂-neutral von einem Biomassekraftwerk erzeugt

Der Umwelt verpflichtet. Das Porsche-Werk in Leipzig ist eine der nachhaltigsten Automobilfabriken der Welt. Verankert ist diese Tatsache bereits per Definition im Umwelt-Managementsystem des Unternehmens, mit dem auch im Bereich der Produktion die Ziele verfolgt werden, Ressourcen zu schonen, Energie generell effizient zu nutzen und die Umwelt durch weniger CO₂-Emissionen und ein geringeres Aufkommen von Stoffen wie Lösungsmitteln und Abfällen zu schonen. Wegweisend setzt Porsche diese Ziele mit dem Werk Leipzig in greifbare Erfolge um: Dank neuer und innovativer Technologien wird Porsche die jährlichen CO₂-Emission im Vergleich zu konventionellen Werken um nahezu 17.000 Tonnen reduzieren. Nachhaltige Lösungen ziehen sich dabei wie ein roter Faden insbesondere durch den neuen Karosseriebau und die neue Lackiererei:

Energieeffizienter Karosseriebau

800.000 kWh Strom pro Jahr gespart. Die Energieeffizienz der neuen Anlage wird durch eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 880 kWp optimiert; sie soll pro Jahr bis zu 800.000 kWh Strom via Sonnenkraft erzeugen – das entspricht dem Jahresstromverbrauch von mehr als 150 westeuropäischen Vier-Personen-Haushalten. Parallel spart Porsche wo immer möglich Energie ein. So reduziert im Karosseriebau eine neu konzipierte Kühlung der Roboter-Schweißzangen den Stromverbrauch um jährlich mehr als 365.000 kWh.

Nachhaltig gesteuerte Lackiererei

Elektrostatisches Abscheidesystem für Lösungsmittel. In der Lackiererei sorgt ein elektrostatisches Abscheidesystem dafür, dass die im Lacknebel enthaltenen Emissionen auf ein Minimum reduziert werden. Roland Töpfer, Leiter der Lackiererei, erklärt, wie das Verfahren funktioniert: „Die herkömmliche Abluftreinigungstechnik sieht so aus, dass die Lösungsmittel über eine technische Abluftreinigung verbrannt werden und die gereinigte Luft über das Dach abgegeben wird. Leipzig dagegen arbeitet nach einem nasschemischen Prinzip. Bei uns wird die Luft durch eine Chemie geschickt, die die Lösungsmittel bindet. Im nächsten Schritt werden die Lösungsmitteln dann wieder von der Chemie getrennt, auf diese Weise zurückgewonnen, in einem Tank gesammelt und so zur Weiterverwendung bereitgestellt. Zum ersten Mal haben wir das in der kleineren Porsche-Lackiererei in Zuffenhausen gemacht. Es ist ein Novum in der Automobilindustrie, dass dieses Verfahren in Leipzig nun zum ersten Mal für eine Großserienanlage zum Einsatz gebracht wird.“

Partikel werden mit Kalksteinmehl einfangen und zu Zement verarbeitet. Doch es gibt noch weitere Stoffe im Lacknebel, die nicht unkontrolliert ins Freie entkommen sollen: überschüssige Lackpartikel. Und auch hier setzt Porsche auf eine Innovation. Roland Töpfer: „Unter der Lackierebene mit den Lackierrobotern befindet sich das ganze Abscheideverfahren. Hier wird die lackbeladene Luft durch eine Steinmehlwolke geführt. Dort werden dann die harten Partikel, die Lackpartikel, aus der Luft herausgeholt. Die Steinmehlreinigung ist also für die Festkörper zuständig.“ Das Steinmehl mit den dort fest eingebundenen Partikeln wird zu Zement. Lackiererei-Chef Töpfer: „Die Zementindustrie stellt das Steinmehl bereit. Wir beladen es mit Lackpartikeln und die Zementindustrie nimmt es wieder auf, bindet es in ihre Prozesse ein und macht daraus Zement.“ Bei der Trockenabscheidung mit Kalksteinmehl werden weder Wasser, Chemikalien noch zusätzlicher Strom benötigt. „Die Absauganlage für die Partikel und das Steinmehl,“ so Roland Töpfer, „ist gigantisch groß. Pro Stunde wälzt die Lackiererei Stunde 2,3 Millionen Kubikmeter Luft – als Zu-, Ab- und Umluft – um. Eine Million Kubikmeter davon werden durch die Steinmehl-Filteranlage geschaufelt. Wir arbeiten dabei mit Druckluftstößen: Die Luft nimmt das Steinmehl durch diese Stöße mit nach oben und leitet sie so in Luftkanäle mit speziellen Filterplatten; daran lagert sich das Mehl ab. Dann kommt ein erneuter Druckluftstoß und transportiert die Luft so wieder nach unten in Auffangbehälter.“ Dieses neue Umluftverfahren arbeitet übrigens nicht nur extrem sauber, sondern auch effizient. Gegenüber wasserbasierten Verfahren spart es rund 80 Prozent Energie.

80 Prozent der benötigten Wärme werden CO₂-neutral erzeugt. Wegweisend ist die Lackiererei auch generell im Hinblick auf die für den Betrieb der Anlage eingesetzte Energie: Porsche nutzt hier die Abwärme eines direkt neben dem Werk angesiedelten Biomassekraftwerkes. Diese sogenannte Holzschnitzelfeuerungsanlage der Ingolstädter Prolignis Energie Consulting GmbH & Co. KG ist über eigens verlegte gigantische Leitungen mit der Lackiererei des Porsche-Werkes verbunden. Via Kraftwärmekopplung wird in dem Kraftwerk durch die CO₂-neutrale Verbrennung von nachwachsenden Resthölzern aus nachhaltig betriebener Waldwirtschaft elektrischer Strom erzeugt und die Abwärme als Prozessdampf oder Heizwärme nutzbar gemacht. Das Biomassekraftwerk versorgt parallel das sogenannte Güterverkehrszentrum Leipzig (GVZ) mit Fernwärme – ein Areal, auf dessen Fläche neben vielen mittleren und großen Unternehmen auch die Porsche Leipzig GmbH und wichtige Zulieferer des Werkes angesiedelt sind. Fakt ist: Durch diese nachhaltige Allianz werden 80 Prozent des Wärmebedarfs der Lackiererei CO₂-neutral gedeckt. Folge: eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um mehr als 8.000 Tonnen pro Jahr.

Automobilfabrik als Biotop mit Wildpferden und Auerochsen

LED-Lampen im Außengelände und im Lichttunnel der Lackiererei. Während in den Hallen des Porsche-Werkes unter nachhaltigsten Bedingungen der neue Macan, der Cayenne und der Panamera entstehen, schließt das Unternehmen auch im Außenbereich des hochmodernen und ausschließlich mit sparsamen LED-Lampen beleuchteten Fabrikkomplexes den Kreis zu einem ganzheitlich praktizierten Umweltschutz. Allein durch den Einsatz von insgesamt 315 neuen LED-Außenleuchten werden die CO2-Emissionen pro Jahr um 927 Tonnen reduziert – gut investierte 60.000 Euro. Ebenfalls mit einer LED-Beleuchtung statt mit Leuchtstoffröhren bestückt ist der neue Ergo-Lux-Lichttunnnel der Lackiererei; im Vergleich zu Leuchtstoffröhren spart das innovative Lichtsystem aus LED-Lampen und verstellbaren Lichtleitspiegeln rund 30 Prozent Energie.

1.100 neue Bäume auf dem Werksgelände. Zur Zeit lässt das Unternehmen zudem 74.000 Quadratmeter (eine Fläche in der Größe von zehn Fußballfeldern) begrünen und dabei 1.100 neue Bäume pflanzen. Sie sind Teil eines weitgehend naturbelassenen Geländes, auf dem unter anderem rund 30 Wildpferde und 70 Auerochsen im Einklang mit einer der weltweit modernsten Automobilfabriken leben.





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