Porsche · Digitale Pressemappe

Neue Originalteile für alte Porsche
Neue Originalteile für alte Porsche
Kontinuierlich arbeiten die Classic-Spezialisten der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG daran, den Bestand von derzeit rund 35.000 Classic-Teilen zu aktualisieren und mit Neuauflagen die große Nachfrage auch nach raren Original-Ersatzteilen abzusichern. Da zwei Drittel aller jemals gebauten Porsche auch heute noch auf den Straßen der Welt unterwegs sind, kommt der Teileversorgung bei Porsche Classic eine zentrale Rolle zu. Doch speziell die Neuauflage von Teilen stellt die Classic Mitarbeiter zuweilen vor ungewöhnliche Herausforderungen.
So müssen zunächst der Bedarf am Markt eruiert und historische Archivunterlagen gesichtet werden, dazu kommt die Überprüfung der Verfügbarkeit und des Zustands von Originalwerkzeugen. Häufig ermöglicht nur die enge Beziehung von Porsche zu seinen Serienlieferanten die Neuauflage eines Originalteils. Schließlich bedeutet das in vielen Fällen einen sehr hohen Aufwand bei gleichzeitig geringen Stückzahlen. Sollte der Lieferant heute nicht mehr existieren, werden neue Lieferquellen erschlossen oder es muss gar ein komplett neues Werkzeug hergestellt werden. Die Erfüllung der hohen Porsche-Vorgaben hinsichtlich Qualität und Sicherheit ist dabei natürlich oberstes Gebot, was wiederum umfangreiche und teure technische Prüfungen nach sich zieht. Alle sicherheitsrelevanten Teile werden im Porsche Entwicklungszentrum in Weissach ausführlichen Tests unterzogen, genau wie bei Neufahrzeugen. Zudem sind neue gesetzliche Vorgaben – wie etwa das Verbot bestimmter Materialien – zu berücksichtigen.

Aktuell bietet Porsche Classic eine ganze Reihe von Neuauflagen an. Highlights sind unter anderem der 85 Liter-Kunststofftank für den 911 der Baujahre 1970 bis 1973 oder der linke vordere Kotflügel samt Tankeinfüllung für Elfer der Baujahre 1965 bis 1973. Hier war die Neuauflage besonders anspruchsvoll, musste doch nach der Insolvenz des ursprünglichen Kotflügel-Lieferanten ein neuer Lieferant die Fertigung übernehmen.

Der neue Lieferant, spezialisiert auf Blech-Umformtechnik und seit langem etablierter Porsche-Partner, liefert künftig die aufwändigen Teile. Die Verlagerung wurde auch für eine Überarbeitung der Original-Werkzeuge und für eine Optimierung des Fertigungsprozesses genutzt, so dass die Qualität des Originalteils deutlich verbessert werden konnte. Die Kennzahlen machen deutlich, welch immenser Aufwand allein hinter der Neuauflage der 99 Varianten an Kotflügeln und Seitenteilen der Baureihen 911 und 964 steckt: Aus bis zu 44 Einzelkomponenten bestehen einzelne 911-Kotflügel, 110 Werkzeuge sind zur Fertigung und elf Vorrichtungen für deren Zusammenbau notwendig. Für die Verlagerung der Produktion zur neuen Produktionsstätte mussten in 80 LKW-Fahrten nicht weniger als 1.400 Tonnen Material bewegt werden – sechs Monate dauerte das Projekt der Produktionsverlagerung.

Aber auch ein kleines, jedoch sehr bedeutendes Originalteil ist wieder verfügbar – es handelt sich um das ursprüngliche Porsche-Wappen für die Fronthaube der frühen Elfer-Baujahre 1965 bis 1973 mit der Bestellnummer 901 unten rechts auf der Rückseite.

Weitere Artikel aus Porsche Classic: Die Spezialisten
12284