1980 · 1981 · 1982 · 1983 · 1984 · 1985 · 1986 · 1987 · 1988 · 1989
1980

Finale: Tracy Austin (USA) - Sherry Acker (USA)
6:2 7:5
Siegerpreis: Porsche 924 TurboPreisgeld: 125.000 US DollarDie Amerikanerin Tracy Austin erstaunte mit ihrem Hat-Trick in Filderstadt - aber noch mehr Beachtung fand ein 15jähriger Teenager mit Zahnspange, taillenlangen Rattenschwänzen und der stoischen Spieleffektivität einer computergesteuerten Schlaghand.
"Wunderkind" Andrea Jaeger katapultierte Deutschlands Beste, Sylvia Hanika, aus dem Wettbewerb und entfachte die Diskussion um die Belastbarkeit junger Tennistöchter ehrgeiziger Eltern.
1981

Finale: Tracy Austin (USA) - Martina Navratilova (USA)
4:6 6:3 6:4
Siegerpreis: Porsche 944Preisgeld: 125.000 US DollarAuch Tracy Austin war ein Kind, als sie 1978 als erste Porsche-Tennis-Grand-Prix-Siegerin gefeiert wurde. Die Mutter war immer dabei, der Papa hatte als Atomphysiker keine Zeit dafür.
Und das Spiel machte sie schnell erwachsen: Sie war 18 Jahre alt und Dritte der Weltrangliste, hatte 23 Turniersiege und als jüngste Spielerin der Geschichte die US Open gewonnen, als sie ihren vierten Porsche erkämpfte und der Fuhrpark für die Familie komplett war.
Dem Veranstalter hinterließ sie herzliche Zeilen - nicht für den Erfolg, sondern für das Wohlgefühl: "Jede Spielerin fühlt, dass sie hier zu Hause ist. Vielen Dank, Eure Tracy."
1982

Finale: Martina Navratilova (USA) - Tracy Austin (USA)
6:3 6:3
Siegerpreis: Porsche 911 Carrera CabrioletPreisgeld: 125.000 US DollarDie Wachablösung: Noch einmal erreichte die Prinzessin von Filderstadt das Finale, aber den Sieg musste sie der Tenniskönigin der folgenden Jahre, Martina Navratilova, überlassen. Die Wahl-Amerikanerin fuhr im 911 Cabriolet aus dem Centre Court.
Im Porsche kam übrigens auch Sylvia Hanika nach Filderstadt - allerdings hat sie nie einen gewonnen. Auch 1982, in ihrem goldenen Jahr, nicht. In diesem Jahr aber besiegte die damals 22jährige aus Ottendichl im Masters-Finale in New York die Weltranglisten-Erste und Filderstadt-Gewinnerin, Martina Navratilova.
Noch ein Wort zu Tracy Austin: Mit 21 Jahren war ihre Karriere vorbei, ihr Blick zurück blieb heiter: "Ich habe alles freiwillig gemacht, es war ein Riesenspaß, und es war die Grundlage für meine Zukunft." Erst später empfand sie ein wenig Wehmut über den frühen Rücktritt.
1983

Finale: Martina Navratilova (USA) - Catherine Tanvier (F)
6:1 6:2
Siegerpreis: Porsche 911 Carrera CabrioletPreisgeld: 150.000 US DollarMartina Navratilova regierte die Tennis-Welt - und Filderstadt: 72 Erfolge notierte die 27jährige in einem Jahr und blickte nachdenklich vom Thron herab: "Wenn jeder Schritt in jede Richtung nur noch nach unten geht, dann ist man oben. Das ist der Zeitpunkt für den Rücktritt." Sie vollzog ihn - einstweilen - nicht.
Im Schatten der überragenden Weltranglisten-Ersten debütierte ein 14jähriges Mädchen beim Porsche Tennis-Grand-Prix: Steffi Graf verlor in Runde zwei gegen Jo Durie 0:6, 3:6.
Das Turnier freute sich an einem neuen Zuschauerrekord (16.000), Dieter Fischer schrieb erstmals schwarze Zahlen und musste doch Kritik ertragen: Aus dem Familienfest für die Weltklasse, so der Vorwurf, drohe eine Showveranstaltung für die feine Gesellschaft zu werden. Zu viel Champagner-Duft gefiel freilich auch den Sponsoren nicht. Man einigte sich auf eine Kurskorrektur zur rechten Zeit: Filderkraut ist eine feine Sache. Das Gerücht, Titelsponsor Porsche plane einen Umzug in die Stuttgarter Schleyer-Halle, kochte über. Wahr wurde es dadurch nicht.
1984

Finale: Catarina Lindqvist (S) - Steffi Graf (D)
6:1 6:4
Siegerpreis: Porsche 911 CarreraPreisgeld: 150.000 US DollarDas Turnier sonnte sich in öffentlichem Lob für seine wieder gewonnene Bescheidenheit und bekam großzügig Kredit für die Tatsache, dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr nicht ganz so hochkarätig besetzt war: "Eine Normalität, die ihm gut tat."
Normal halt für Filderstadt: Das natürliche, fröhliche und doch eigenwillige Gesicht des Porsche Tennis-Grand-Prix hielt jede Menge Überraschungen bereit. Mit Claudia Kohde-Kilsch, Bettina Bunge und Eva Pfaff erreichten drei deutsche Spitzenspielerinnen das Viertelfinale.
Und die 15jährige Steffi Graf - auf Rang 42 der Weltrangliste - erlebte ihren Durchbruch als Profi mit dem Einzug ins Endspiel. Die Brühlerin freute sich über ihr "schönstes Turniererlebnis" - und Dieter Fischer übte sich als Wahrsager: "Ein neuer Weltstar ist hier geboren worden."
1985

Finale: Pam Shriver (USA) - Catarina Lindqvist (S)
6:1 7:5
Siegerpreis: Porsche 911 Carrera CabrioletPreisgeld: 175.000 US Dollar"Porsche oder Geld?" fragte Hans-Joachim Stuck beim Siegerinterview auf dem Centre Court keck - und Pam Shriver entschied sich sehr zur Freude des Rennfahrers und Gast-Moderators spontan und ohne zu Zögern für das Cabriolet.
Professor Dr. Ferry Porsche überreichte der Amerikanerin den Schlüssel. Sie drehte ein paar Runden - und als Stuck ihr galant das Gefährt über die schmale Rampe aus der Halle chauffierte, drohte sie energisch: "Pass bloß auf mein Auto auf."
Dass flinke Tennis-Damen schnelle Runden in flotten Sportwagen lieben, ist eine alte Porsche-Erfahrung: Das Angebot, auf der Teststrecke im Entwicklungszentrum in Weissach Tempo und Technik zu spüren, wurde immer dankbar angenommen.
1986

Finale: Martina Navratilova (USA) - Hana Mandlikova (AUS)
6:2 6:3
Siegerpreis: Porsche 911 Carrera CabrioletPreisgeld: 175.000 US DollarLauter Jubiläen: Beim zehnten Porsche Tennis-Grand-Prix feierte Martina Navratilova ihren 30. Geburtstag, ihren 1000. Sieg und ihren dritten Turniererfolg in Filderstadt. Ihre Freundin Judy Nelson muss an Letzterem zumindest gezweifelt haben - denn sie schenkte dem Publikumsliebling vorsichtshalber schon ein blaues Carrera Cabrio in Spezialausführung zum runden Wiegenfest am Tag vor dem Finale.
Das andere Cabriolet erwarb sie redlich gegen Hana Mandlikova, die übrigens in der gemeinsamen Geburtsheimat ganz früher ihr Ballmädchen gewesen war.
Zum Turnierjubiläum verwandelte Dieter Fischer Platz eins in eine schwäbische Besenwirtschaft und bewirtete seine Gäste mit Hausmannskost aus dem Ländle. Auch für den Gastgeber gab es in diesem Jahr eine Ehrung: Ministerpräsident Lothar Späth verlieh ihm das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Gemeinde und die Region Filderstadt. Die gefeierte Dame und der gefeierte Herr tranken übrigens Brüderschaft - und davon zeugt ein Foto mit einer Widmung. Navratilova: "Lieber Dieter, ich stehe noch - und Du? In Liebe, Martina."
1987

Finale: Martina Navratilova (USA) - Chris Evert (USA)
7:5 6:1
Siegerpreis: Porsche 911 Carrera CabrioletPreisgeld: 175.000 US DollarIn diesem Jahr zog Martina Navratilova als viermalige Turniergewinnerin mit Tracy Austin gleich. Dafür bezwang sie in einem der aufregendsten und hochklassigsten Matches der Turniergeschichte ihre langjährige Kontrahentin und Wegbegleiterin Chris Evert.
Wie alle Jahre war der Centre Court ausverkauft - und unter den Zuschauern erblickte man schon Jahr für Jahr immer wieder die gleichen vertrauten Gesichter: Stammgäste aus nah und fern - und auch solche, die man aus den Prominentenspalten kennt. Ob Politiker, Manager aus der Wirtschaft und Industrie, ob Fußballprofis oder Club-Präsidenten (wie Axel Dünnwald-Metzler von den Stuttgarter Kickers oder Gerhard Meyer-Vorfelder vom VfB Stuttgart), ob Skirennläufer wie Hansi Hinterseer, Christa Kinshofer oder die Epple-Schwestern, ob Rennfahrer wie Jacky Ickx oder Jochen Mass, oder ob Golfchampions wie Bernhard Langer: Man kam auf einmal nicht mehr, um gesehen zu werden, sondern um in angenehm vertrauter Atmosphäre selbst etwas Spezielles zu sehen. Zum Beispiel: Frauen-Tennis im Weltklasseformat.
1988

Martina Navratilova (USA) - Chris Evert-Mill (USA)
6:2 6:3
Siegerpreis: Porsche Carrera CabrioletPreisgeld: 250.000 US DollarAlle Mühe war vergebens: Auch zum Abschied gelang Chris Evert, die inzwischen den Skirennläufer Andy Mill geheiratet hatte, der Coup nicht, mit einem Endspielsieg über Martina Navratilova zur Porsche-Fahrerin zu werden. Der Kräftevergleich endete wie im Jahr davor und diesmal deutlicher zu Gunsten der Porsche-Sammlerin.
Im September des folgenden Jahres ging die Karriere der Chris Evert-Mill bei den US Open zu Ende. Fast 20 Jahre lang hatte die Amerikanerin aus Florida die Szene bereichert und mit geprägt. 18 Grand-Slam-Titel, insgesamt 157 Turniersiege, 1304 gewonnene Matches, fast zehn Millionen Dollar Preisgeld schufen eine stolze Bilanz.
Und für den Boulevard von Klatsch und Tratsch hatte sie auch ihren Stoff geliefert: eine Verlobung mit Kollege Jimmy Connors, eine Ehe mit Tennisprofi John Lloyd und der Kampf gegen Martina Navratilova, der mit der Zeit aus Rivalinnen Freundinnen machte, sorgten für Schlagzeilen. Mit Andy Mill und ihren beiden Kindern zog sie sich ins Privatleben zurück.
1989

Finale: Gabriela Sabatini (ARG) - Mary Joe Fernandez (USA)
7:6 6:4
Siegerpreis: Porsche 944 S2 CabrioletPreisgeld: 250.000 US DollarDie Sehnsucht nach einem Sieg der schönen Argentinierin unter den Zuschauern war groß - und die Sehnsucht der schönen Argentinierin nach einem feurig roten Porsche 944 S2 Cabriolet war auch groß. Gabriela Sabatini, als Nummer drei der Weltrangliste in Filderstadt an Nummer eins gesetzt, tat sich und ihren Verehrern im Jahr ´89 den Gefallen.
Die Endspielpaarung hatte die pikante gemeinsame Note eines frühen Ausscheidens aus dem Vorjahr: Da war Gabriela Sabatini in Runde eins (an Jana Novotna) gescheitert. Mary Joe Fernandez musste in Runde zwei wegen einer Rückenverletzung aufgeben. Im Jahr 1989 boten die beiden bildhübschen Damen ein attraktives Finale, nicht nur spielerisch